Chronik

 

Die Freiwilligen Feuerwehren (FFW) im Westerwald und die Gründung der FFW Hillscheid

 

Erstes öffentliches Auftreten der FFW Hillscheid

Sehr bald nach der Gründung der Wehr am 8.11.1891 zeigte sie sich geschlossen in der Öffentlichkeit - bei Dunkelheit und Feuerschein. Doch galt es nicht, dem Feuer Herr zu werden, sondern ihr Auftreten diente der Begleitung eines Festes. Dazu trug die Mannschaft bereits nagelneue Uniformen und verfügte schon über eine Musikkapelle. Galt es doch, den Geburtstag S.M. (Seiner Majestät) zu feiern.
In den Jahren vorher hatte der Kriegsverein die Ausrichtung des Festes übernommen, um ihres „erhabenen Kriegsherrn ... und geliebten Kaisers und Königs ... mit brausenden Toasten ... und patriotischen Vorträgen und Liedern" zu gedenken
Mit dem ersten öffentlichen Auftreten der FFW im Januar 1892 betätigte sie sich zugleich als örtlicher Kulturträger. In dieser Rolle konnte sie während der Jahre ihres Bestehens häufiger die Ortsbevölkerung erfreuen, sei es durch die eigene Musikkapelle, durch Konzerte, Theateraufführungen, Fastnachtsveranstaltungen, Familienabende oder der Silvestermusik.
Das auf die Gründung folgende Jahr (1892) bescherte dem Verein, der keine Zuwendung erhielt, zunächst einmal Schulden. Das bei der Hillscheider Kreditkasse aufgenommene Darlehn von 1050 Mark wurde zur Bestellung bei den Firmen C.D. Magirus in Ulm und C. Henkel in Bielefeld verwendet. Es ist anzunehmen, daß es sich dabei um Uniformen, Helme und dergleichen Handelte. Gleichfalls 1892 trat die Wehr dem 1872 gegründeten Nassauischen Feuerwehrverband bei.

 

Anzahl und Mitgliederbestand der FFW im Westerwald

Sechsundzwanzig Jahre nach Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland (Durlach 1846) entschlossen sich einige Männer in Montabaur aufgrund eines Brandes in der Stadt, ebenfalls eine solche Vereinigung zu bilden. Innerhalb der folgenden vier Jahre entstanden in sieben weiteren Gemeinden des ehemaligen Unterwesterwaldkreises gleiche Organisationen. In den vier nächsten Jahren (1892-95) wuchs deren Zahl rasch um acht freiwillige Wehren. Nach dem Stand von 1895 gab es in diesem Bereich also schon 16 Wehren mit zusammen 823 Mitgliedern auf freiwilliger Grundlage. Damit belegte unser Kreis den 3. Platz unter den nördlichen Kreisen des Regierungsbezirks Wiesbaden. Nur sehr langsam setzte sich die Idee einer FFW im Westerwald durch. Die beiden Kreise Oberwesterwald und Westerburg konnten nur in je zwei Gemeinden solche Wehren vorweisen. In unserem Kreis waren es bereits 16, im Oberlahnkreis (Weilburg) aber schon 65.
Die 1891 gegründete Hillscheider Wehr verfügte vier Jahre nach ihrer Entstehung über 76 Mitglieder, womit sie hinter Grenzhausen (90) und Höhr (85) eine zahlreichere Mannschaft stellen konnte als Montabaur (68) und Ransbach (75).
Die erstaunlich große Mitgliederzahl der Hillscheider Wehr läßt auf das Interesse - wenn nicht sogar auf die Begeisterung - der männlichen Ortsbevölkerung bei der Gründung und bald danach schließen.

 

 

Die freiwillige Feuerwehr und ihre Kommandanten

 

 Johann Freisberg 1891-1897 Heinrich Brand 1897-1911

Jakob Stotz 1911-1934 Gotthard Lay 1934-1959

Gerhard Ferdinand 1959-1982 Hans-Werner Hewer 1982-2001

Siegfried Speier 2001-2011 Christian Dilling seit 2011

 

 

Die freiwillige Feuerwehr und ihr Gerätepark

 

Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1824

(Die Odysee der Feuerwehrspritze)

 

MTW (Bauj. 1966)

Fuhrpark von 1983
MTW (Bauj. 1983)   GW-Öl (Bauj. 1976)   TLF (Bauj. 1966)

 

Fuhrpark von 1994
MTW (Bauj. 1983)   TLF (Bauj. 1994)   GW-G (Bauj. 1991)